Auch mit begrenztem Platzangebot lässt sich der Schritt in Richtung nachhaltiger Energiegewinnung wagen. Balkonkraftwerke bieten eine hervorragende Möglichkeit, selbst in städtischen Wohnungen einen Beitrag zur Energieerzeugung zu leisten. Die effizient die kompakten Systeme wirklich sind, zeigt dieser Artikel.
Klein, aber Oho
Wer möchte, kann sein Balkonkraftwerk selbst zusammenstellen. Notwendig dafür ist vor allem der Platz und der gewünschte Nutzen. Schon eine Kapazität von 300 Watt bringt den leistungsstarken Energielieferanten auf Touren. An sonnenreichen Tagen kann es bis zu 1,5 kWh Energie erzeugen. Diese Menge ist beachtlich, wenn man den Energiebedarf alltäglicher Haushaltsgeräte betrachtet. Ein Laptop, der für Arbeit oder Freizeit genutzt wird, verbraucht beispielsweise etwa 0,05 kWh pro Stunde, während moderne LED-Beleuchtungssysteme noch weniger benötigen.
Auch für das Aufladen von Mobiltelefonen und Tablets, die täglich Energie benötigen, bietet das Balkonkraftwerk eine zuverlässige Quelle. Ein durchschnittliches Smartphone benötigt für eine vollständige Ladung etwa 0,01 kWh, Tablets etwas mehr. Sogar energieeffiziente Fernsehgeräte könnten für einige Stunden mit dem erzeugten Strom betrieben werden, da ihr Verbrauch bei durchschnittlicher Nutzung bei etwa 0,1 kWh pro Stunde liegt.
Nicht zu vergessen sind kleine Küchengeräte wie Kaffeemaschinen oder Mikrowellen, die zwar mehr Energie pro Nutzungseinheit verbrauchen, aber in der Regel nur kurzzeitig in Betrieb sind. Ein Balkonkraftwerk kann somit einen bedeutenden Beitrag zur Deckung des täglichen Energiebedarfs leisten, indem es umweltfreundlichen Strom für eine Vielzahl von Geräten zur Verfügung stellt.
Maß nehmen: Die optimalen Anlagen auswählen
Die Dimensionierung eines Balkonkraftwerks beginnt mit dem Verständnis des zur Verfügung stehenden Platzes. Zuerst sollte der Balkon oder die Terrasse genau ausgemessen werden, um festzustellen, wie viel Fläche für die Installation der Solarmodule nutzbar ist. Wichtig ist dabei, nicht nur Länge und Breite, sondern auch die Ausrichtung zum Sonnenstand zu berücksichtigen. Idealerweise werden die Module in südlicher Richtung und ohne Verschattung durch andere Gebäude oder Bäume platziert.
Genehmigungsfrei Installation und Sicherheitsabstände beachten
In Deutschland dürfen Balkonkraftwerke mit einer maximalen Leistung von 600 Watt pro Wohneinheit ohne spezielle Genehmigung betrieben werden. Dies erleichtert die Installation erheblich. Dennoch sollte vor der Anschaffung der zuständige Netzbetreiber informiert werden, um alle notwendigen technischen Anforderungen zu klären.
Für die Sicherheit und die Einhaltung der Vorschriften ist es entscheidend, ausreichende Abstände zu den Balkongeländern zu wahren. Ein Mindestabstand von 20 cm wird empfohlen, um eine ausreichende Belüftung der Module zu gewährleisten und Überhitzung zu vermeiden. Ebenso wichtig ist es, die Statik des Balkons zu berücksichtigen. Die zusätzliche Last durch die Solarpaneele und die Montagestruktur sollte innerhalb der Belastungsgrenzen des Balkons liegen.
Nachgerechnet: Ab diesem Zeitpunkt wird das Balkonkraftwerk richtig interessant
Die Amortisation eines Balkonkraftwerks hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der initialen Investitionskosten, der Menge des erzeugten Stroms und des aktuellen Strompreises. Nehmen wir als Beispiel ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 300 Watt, das rund 300 Euro kostet. Bei optimalen Bedingungen kann dieses Kraftwerk bis zu 1,5 kWh Strom an einem sonnigen Tag erzeugen, was ungefähr 0,45 Euro pro Tag einspart, basierend auf einem durchschnittlichen Strompreis von 0,30 Euro pro kWh.
Im Jahresdurchlauf variieren die Sonnenstunden, doch angenommen, das Balkonkraftwerk produziert durchschnittlich 1 kWh pro Tag, ergibt das eine jährliche Ersparnis von etwa 109,5 Euro. Das bedeutet, dass sich die Anfangsinvestition von 300 Euro in weniger als drei Jahren amortisieren würde. Diese Rechnung setzt voraus, dass das Kraftwerk das ganze Jahr über optimal funktioniert und es keine zusätzlichen Wartungskosten gibt.